Lehrende und Teilnehmende
Im Aikido ist es üblich, dass fortgeschrittene Aikidoka gelegentlich oder regelmäßig unterrichten. Wir ermutigen unsere Dojomitglieder ab dem Hakama, immer einmal wieder Übungsstunden anzuleiten. Ab dem schwarzen Gürtel gehen wir davon aus, dass alle Aikidoka bereit sind, zumindest vertretungsweise Stunden zu übernehmen.
Jede*r Lehrer*in kann die eigene Persönlichkeit und die eigenen Schwerpunkte in den Unterricht einbringen. Der Dojoleiter gibt auf Wunsch Hinweise zur Vorbereitung und Gestaltung des Unterrichts. Er besucht in der Regel als Teilnehmer den Unterricht. Der Dojoleiter und die anwesenden höher Graduierten greifen nicht in den Unterricht ein, agieren nicht ungefragt als "Nebenlehrer" und enthalten sich inhaltlicher Kommentare – es gilt die Regel, dass der oder die Unterrichtende als alleinige Autorität auf der Matte geachtet wird, unabhängig von der Graduierung.
Die Lehrenden können nach dem Unterricht um Rückmeldungen bitten, müssen das aber nicht tun. Bei ungefragten Anmerkungen gilt die Regel "nil nisi bene" (nur Lobenswertes). Wird um eine Rückmeldung gebeten, so beschränkt sich diese auf didaktische Aspekte. Technische Inhalte werden nur bei konkreten Fragen kommentiert.
Die sieben Tugenden
Die 7 Unterrichtstugenden helfen dir bei der Vorbereitung und Gestaltung des Trainings:
- Wenige Inhalte wählen. Triff eine kleine Auswahl an Techniken bzw. Inhalten und lasse längere Übungsphasen zu. Wähle einen roten Faden, der die gezeigten Inhalte verbindet. Finde passende Inhalte anhand des Keiko-Tagebuchs, der Technik-Heatmap oder in den Anforderungen für anstehende Prüfungen.
- Klar erläutern. Sprich in verständlicher Lautstärke und Geschwindigkeit, so dass die Teilnehmer*innen am Rand dich gut verstehen. Sage die Namen der Techniken vor und nach den einzelnen Übungsabschnitten deutlich an. Konzentriere dich auf die gewünschte Ausführung und vermeide Negativbeispiele. Es muss auch nicht jedes Detail der jeweiligen Übung ausführlich besprochen werden, meist reicht klares Zeigen von verschiedenen Seiten.
- Vielfalt suchen. Nimm unterschiedliche Ukes auf verschiedenen Niveaus zum Vorführen nach vorne. Zeige für die verschiedenen Niveaus ggf. alternative Ausführungen (mit/ohne freiem Fall etc.). Zeige Vielfalt auch bei der Auswahl der Techniken, so dass sich z.B. langsame (Hebel-) mit schnelleren (Wurf-)Techniken abwechseln, um das Tempo zu variieren.
- Geduld und Respekt zeigen. Jede*r lernt auf andere Weise. Sei daher geduldig und behandle alle Anwesenden mit der gleichen Aufmerksamkeit und Freundlichkeit. Hierzu gehört auch, dass du alle Teilnehmenden grundsätzlich mit Namen ansprichst (unser Mitgliederverzeichnis enthält Portraitfotos und Namen). Frage nach, wenn du dich nicht mehr an den Namen erinnerst.
- Auf das Wesentliche konzentrieren. Erläutere den einzelnen Teilnehmenden beim Herumgehen möglichst jeweils immer nur eine Sache, auch wenn dir mehrere Punkte auffallen. Erwähne bei jeder einzelnen Erklärung zunächst eine Sache, die die Person gut gemacht hat.
- Vorbild sein. Vermittle Etikette durch dein eigenes Vorbild. Hierzu gehören Ernsthaftigkeit und Verantwortung für die Gruppe und den Raum. Sei pünktlich.
- Fehler akzeptieren. Fehler machen gehört dazu, sie sind Teil deines Lernprozesses als Lehrer*in. Gestehe Fehler offen ein und trage sie mit Humor. Ersetze Techniken, die "nicht funktionieren" zügig durch andere, um dich nicht im "das muss aber klappen"-Modus zu verrennen. Entschuldige dich niemals (es sei denn, du hast jemandem tatsächlich weh getan).
Kommt jemand zum Probetraining, gehe auf die Person zu, stelle dich als Lehrer*in vor und frage nach dem Namen. Kurz vor dem Angrüßen, wenn alle Teilnehmenden auf der Matte sind, stelle die Person(en) noch einmal namentlich vor und heiße sie willkommen.
Dokumentation
Unmittelbar nach dem Training
- erfasst der/die Lehrer*in die Teilnahme und
- erstellt den Beitrag für das Keiko-Tagebuch.
Informationen zur Erfassung und Links zu den Eingabemasken finden sich im Mitgliederbereich.
Anforderungen an Übungsleiter im TV Weißkirchen
Als Abteilung eines gemeinnützigen Sportvereins gelten für Übungsleiter*innen und -helfer*innen einige spezielle Regelungen:
- ÜL/ÜH müssen dem TV Weißkirchen offiziell gemeldet werden.
- Für die Abrechnung ist eine ESt-Erklärung zur ÜL-Tätigkeit auszufüllen.
- Ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis muss vorgelegt werden (der Verein hat dafür spezielle Formulare, wodurch das Zeugnis bei der Stadt kostenfrei beantragt werden kann).
- Lehrende müssen einen Kurs zum Kindeswohl absolvieren, auch wenn wir im Aikido kein spezielles Kindertraining anbieten.